Königsbande
Es ist der Abend vor der Schlacht.
Die Zeit, den Dolch zu greifen.
Die Stund, den Pfeil zu schleifen.
Dies wird uns're längste Nacht.
Wenn das Käuzchen ruft und der Sperber schreit,
Ist das das Signal, es ist Zeit!
Der König hat uns auserwählt.
Für die Tat, die man niemals besingt.
Die reichlich Gold, doch niemals Ehre bringt.
Des nächtens unterm Neumondzelt,
So jagen wir in stiller Hast,
Im Nebeldunst von Ast zu Ast.
Refrain:
Wenn man uns fragt, wer wir sind,
Sind wir Bauern oder Bettler,
Sind wir Spielleut und Kleinstädter,
Doch sind wir frei wie der Wind.
Wenn man uns fragt, was wir begehren,
Sind das Ruhe, Rast und Frieden,
Ein wenig Liebe ohne Sünden,
Weil wir Bequemlichkeit verehren.
Von allen die frommsten Leut' im Lande:
Das ist des Königs kleine Meuchlerbande!
Gar viele Mal besuchten wir,
Die Priester, Fürsten, Grafen,
Die zur Besuchszeit friedlich Schlafen.
Und tragen ihren Kopf zur Zier,
In des Königs Meuchlerkämmerlein,
Zum blutbefleckten Stein!
Doch diese Nacht ist für uns neu,
So oft wir sie auch probten,
So oft die Klingen tobten.
Ganz gleich, wir bleiben uns'rem Herren treu.
Hartes Gold für kalten Stahl,
Als hätten wir da eine Wahl!
Refrain:
Wenn man uns fragt, wer wir sind,
Sind wir Bauern oder Bettler,
Sind wir Spielleut und Kleinstädter,
Doch sind wir frei wie der Wind.
Wenn man uns fragt, was wir begehren,
Sind das Ruhe, Rast und Frieden,
Ein wenig Liebe ohne Sünden,
Weil wir Bequemlichkeit verehren.
Von allen die frommsten Leut' im Lande:
Das ist des Königs kleine Meuchlerbande!
Vor uns liegt des Kriegsherrn Zelt,
Vier Krieger halten Wacht,
Vier Bögen summen sacht,
Stumm gehen sie von dieser Welt.
Wir geben ihnen Grüße mit,
Bei jedem schnellen Schnitt!
Der Alte schläft bei Kerzenschein.
Doch nach dem Wunsch des Königs,
Sei sein Leiden nicht zu wenig,
So schaut er recht bedröppelt drein.
Als er aus süßen Träumen schrickt,
Und unter Klingen liegt!
Refrain:
Wenn man uns fragt, wer wir sind,
Sind wir Bauern oder Bettler,
Sind wir Spielleut und Kleinstädter,
Doch sind wir frei wie der Wind.
Wenn man uns fragt, was wir begehren,
Sind das Ruhe, Rast und Frieden,
Ein wenig Liebe ohne Sünden,
Weil wir Bequemlichkeit verehren.
Von allen die frommsten Leut' im Lande:
Das ist des Königs kleine Meuchlerbande!
Wenn man uns fragt, wer wir sind,
Sind wir Bauern oder Bettler,
Sind wir Spielleut und Kleinstädter,
Doch sind wir frei wie der Wind.
Wenn man uns fragt, was wir begehren,
Sind das Ruhe, Rast und Frieden,
Ein wenig Liebe ohne Sünden,
Weil wir Bequemlichkeit verehren.
Von allen die frommsten Leut' im Lande:
Das ist des Königs kleine Meuchlerbande!
© Copyright2012 - Stephan Genzler - Weimar